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Sizilien

Heute nehmen wir Euch mit auf eine unvergessliche acht Tage dauernde Reise durch das sonnenverwöhnte Sizilien, eine Insel, die für ihre reiche Geschichte, ihre atemberaubenden Landschaften und ihre köstliche Küche bekannt ist. Was als spontane Entscheidung begann - ein günstiger Flug und die Sehnsucht nach neuen Abenteuern - entwickelte sich schnell zu einer unvergesslichen Erfahrung voller Entdeckungen und Erlebnisse. Wir sind gespannt auf antike Ruinen, barocke Pracht, malerische Altstädte und die Möglichkeit, in kristallklarem Wasser zu schwimmen. Es ist Zeit, sich zu verlieren und sich in die Schönheit dieser einzigartigen Insel zu verlieben!

Ein günstiger Flug war der Auslöser für unser Abenteuer, aber wir wollten den Sparfaktor maximieren. Also wagten wir es, nur mit Handgepäck für acht Tage zu reisen. Überraschenderweise stellte sich heraus, dass es viel entspannter war als erwartet. Kein lästiges Warten am Gepäckband oder Sorgen um verlorene Koffer. Stattdessen hatten wir nur das Nötigste dabei, was unsere Mobilität und Flexibilität erhöhte. Es war eine Befreiung, mit so wenig Gepäck zu reisen, und wir waren überrascht, wie gut wir damit zurechtkamen. So begann unser Abenteuer auf eine leichtere und freiere Weise, bereit, alles zu erleben, was Sizilien zu bieten hatte.

Wir brechen mit Austrian Airlines von Wien nach Catania auf und schon beim Anflug auf Sizilien fällt unser Blick auf den majestätischen Ätna, der sich eindrucksvoll über die Landschaft erhebt. 

Das Mietauto - mit Stil durch Sizilien

Nach der Landung machen wir uns auf die Suche nach der Mietwagenfirma AUTOMANIA. Obwohl wir ursprünglich ein kleines Auto reserviert hatten, entscheiden wir uns spontan dafür, es gegen ein Cabrio VW T-Roc einzutauschen. Diese Wahl erweist sich als echter Glücksgriff, obwohl das Cabrio empfindlich teuer ist, wertet es unseren Urlaub unglaublich auf. 

Hotel Baia Verde in Aci Castello

Das Hotel Baia Verde erweist sich als perfekte Wahl für unsere Tage in der Gegend. Es bietet nicht nur eine entspannte Atmosphäre, sondern auch einen atemberaubenden Blick auf das tiefblaue Mittelmeer. Nach einem aufregenden Tag ist es eine Wohltat, sich in dieses ruhige Refugium zurückzuziehen und die Wellen des Meeres zu genießen.

Adresse: Via Angelo Musco, 8, 95021 Aci Castello CT, Italien

Webseite: Grand Hotel Baia Verde

 

Direkt am Meer gelegen, Zimmer mit Meerblick, Pool, Wellnessbereich, Restaurant mit Meerblick, kostenlose Parkplätze, kostenfreies WLAN.

"Aci Castello: Unser Hauptquartier für 4 Nächte - Ein Zufluchtsort mit Meerblick"

Aci Castello ist nicht nur für seine malerische Lage bekannt, sondern auch für seine faszinierende Geschichte. Die berühmte Normannenburg, Castello di Aci, thront majestätisch über der Stadt und bietet einen beeindruckenden Anblick. 

"Syrakus: Antike Schätze und mediterranes Flair"

Am ersten Tag unserer Reise durch Sizilien ließen es langsam angehen und wählten als unser erstes Ziel Syrakus, ca. 70 Kilometer von Catania entfernt. Mit dem Cabrio gleiteten wir über die Landstraßen, voller Vorfreude darauf, die atemberaubende Landschaft zu erkunden. Doch ehrlich gesagt, in diesem Moment fragten wir uns, ob die Autobahn nicht doch die bessere Wahl gewesen wäre.

Entlang der Landstraße säumten Müllablagerungen den Weg, und ständige Geschwindigkeitsbegrenzungen taten ihr Übriges, um die Idylle zu stören. Selbst die LKW-Fahrer schienen die Beschränkungen zu ignorieren, während sie uns mit Lichthupen drängten, obwohl auch wir uns selber kaum an die scheinbar willkürlichen 50 km/h hielten.

Wir ließen uns aber davon nicht die gute Laune verderben. 

Sobald man Syrakus erreicht, wird man von der faszinierenden Mischung aus antiker Geschichte und mediterranem Charme überwältigt. Die Altstadt von Syrakus, Ortigia genannt, ist ein Labyrinth aus engen Gassen, gesäumt von historischen Gebäuden, gemütlichen Cafés und malerischen Plätzen. Hier kann man stundenlang spazieren gehen, die beeindruckende Architektur bewundern und sich in das pulsierende Leben der Stadt stürzen.

Die Tempelruinen des Apollontempels, die mitten in der Stadt liegen, sind faszinierende Relikte aus der antiken griechischen Zeit und bieten einen Einblick in die reiche Vergangenheit der Region. 

Ein Spaziergang entlang des Corso Umberto, vorbei an den charmanten Geschäften und Cafés, ist eine wunderbare Möglichkeit, die Schönheit von Syrakus zu erleben.

Das pulsierende Zentrum von Ortigia ist zweifellos der großzügige Piazza Duomo mit seinen prachtvollen barocken Palazzi und dem beeindruckenden Dom. Entlang des Platzes und der angrenzenden Piazza Minerva finden sich zahlreiche gemütliche Cafés, die dazu einladen, eine Pause einzulegen und das Treiben der Stadt zu beobachten.

Der Duomo di Siracusa verbindet die Architektur des Mittelalters und der Antike zu einem einzigartigen Mix. Er wurde rund um den antiken Tempel der Athene gebaut, dessen Säulen im Inneren gut zu sehen sind.

Ein kurzer Abstecher zur barocken Chiesa di Santa Lucia alla Badia am südlichen Ende des Domplatzes lohnt sich besonders wegen eines berühmten Gemäldes: Caravaggios Meisterwerk "Das Begräbnis der Heiligen Lucia". Leider ist die Kirche momentan wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.

Abgesehen von der bezaubernden Altstadt Ortigia gibt es in Syrakus zahlreiche weitere faszinierende Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Das griechische Amphitheater vor den Toren der Stadt ist ein beeindruckendes Relikt aus der Antike und bietet einen faszinierenden Einblick in das römische Erbe von Syrakus.

Ein weiteres Highlight ist das "Ohr des Dionysios", eine natürliche Felshöhle mit erstaunlicher Akustik.

Uns trieb es schließlich zum Hafen, wo wir uns bei einem erfrischenden Aperol Spritz zurücklehnten und die malerische Kulisse genossen. Es war der perfekte Abschluss eines ereignisreichen Tages.

Der Ätna: Heiße Ausbrüche und Kalte Füße

Der Ätna erhebt sich majestätisch über die sizilianische Landschaft und übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Abenteurer, Naturfreunde und Wissenschaftler aus. Mit einer Höhe von über 3300 Metern ist der Ätna nicht nur der höchste aktive Vulkan Europas, sondern auch einer der aktivsten, der regelmäßig Ausbrüche und Lavaströme produziert.

Derzeit werden am Ätna faszinierende Phänomene beobachtet: weiße Ringe, die aus den Kratern aufsteigen und den Himmel über Sizilien zieren. Diese ringförmigen Erscheinungen, oft von Touristen und Wissenschaftlern gleichermaßen bestaunt, haben eine spektakuläre visuelle Wirkung. Sie entstehen, wenn Wasserdampf aus dem Inneren des Vulkans durch Spalten und Risse in der Oberfläche austritt und sich in der kühlen Luft kondensiert. Diese spektakulären Formationen fügen dem ohnehin eindrucksvollen Ätna-Erlebnis eine zusätzliche Dimension hinzu und sind ein fesselndes Beispiel für die anhaltende Aktivität dieses majestätischen Vulkans.

Unsere geplante Tour auf den Ätna begann vielversprechend mit einer Cabriofahrt bis zur Seilbahnstation und einer malerischen Seilbahnfahrt, die uns langsam über die atemberaubende Landschaft des Vulkans schweben ließ. Doch als wir den Gipfel erreichten, wurden wir von einem unerwartet eisigen Wind begrüßt, der uns bis auf die Knochen durchdrang. Angesichts der eisigen Temperaturen entschieden wir uns , auf die geplante LKW-Fahrt zu verzichten.

Die Zugänglichkeit des Ätna zu Fuß hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Ausgangspunkts und der Route, die man wählt. Es gibt viele Wanderwege und Pfade rund um den Ätna, die Besuchern ermöglichen, die Umgebung zu erkunden und dem Vulkan näher zu kommen. Von den verschiedenen Parkplätzen oder Seilbahnstationen aus kann man oft zu Fuß recht weit kommen.

 

Zum Beispiel kann man von der Seilbahnstation Rifugio Sapienza auf etwa 1900 Metern Höhe aus eine Reihe von Wanderungen unternehmen, die entweder zu den Kratern oder zu anderen interessanten Punkten führen. Die genaue Distanz hängt davon ab, welchen Weg man wählt und wie weit man wandern möchte. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass der Ätna ein aktiver Vulkan ist und bestimmte Gebiete möglicherweise aus Sicherheitsgründen gesperrt sind.

Für jeden, der nach Sizilien reist, mag ein Besuch auf dem Ätna als Pflichtprogramm erscheinen, doch nach meiner Erfahrung würde ich es nicht noch einmal tun. Während die Cabriofahrt zur Seilbahnstation ein Highlight war, enttäuschten mich die teure Seilbahnfahrt und die geplante LKW-Tour. Das kalte Wetter und die verpasste Gelegenheit, die faszinierenden weißen Ringe zu sehen, trugen ebenfalls zu meiner Meinung bei. Für zukünftige Besuche würde ich eine gründlichere Planung und bessere Vorbereitung in Betracht ziehen und mich auf alle Fälle wärmer anziehen.

Ich muss schmunzeln, wenn ich an meine weißen Sneakers denke. Vielleicht hätte ich mich besser auf den Ätna vorbereiten sollen, anstatt auf eine Modenschau!

"Castelmola - Kurvige Höhen und grandiose Aussicht."

Vom majestätischen Ätna aus setzen wir unsere Reise in Richtung Taormina fort, eine Fahrt von etwa einer Stunde. Doch bevor wir unser Ziel erreichen, lockt uns ein Abstecher nach Castelmola, einem malerischen Bergdorf hoch über der Küste Siziliens. Entlang der schmalen, kurvenreichen Straßen erhebt sich das charmante Dorf majestätisch auf einem Hügel und offenbart dabei atemberaubende Ausblicke auf das umliegende Tal und das azurblaue Meer.

Die engen Gassen von Castelmola sind wie ein Labyrinth aus Geschichte und Kultur, flankiert von traditionellen Häusern mit farbenfrohen Blumenkästen und kleinen Geschäften, die lokale Handwerkskunst und kulinarische Köstlichkeiten anbieten. Jeder Schritt führt zu neuen Entdeckungen, sei es ein malerischer Aussichtspunkt, eine versteckte Kapelle oder eine gemütliche Trattoria, die köstliche regionale Spezialitäten serviert.

Die Turrisi Bar - Wo die Einrichtung so hart ist wie der Mosaikboden!

Doch das wohl ungewöhnlichste Highlight von Castelmola ist zweifellos die Bar Turrisi an der Piazza Duomo. Diese einzigartige Bar ist berühmt für ihre ganz besondere Inneneinrichtung, die vollständig dem Thema der männlichen Fruchtbarkeit gewidmet ist. Von Lampen über Uhrzeiger bis hin zu Flaschen und dem Mosaikboden - alles ist in Form eines Phallus gestaltet. Es ist ein Ort, der gleichermaßen amüsant und faszinierend ist, und Besucher aus aller Welt zieht es hierher, um sich in diesem skurrilen Ambiente zu amüsieren.

Anfassen erlaubt! Touristen aus aller Welt geben sich hier die (phallische) Klinke in die Hand.

"Taormina: Die historische Schönheit Siziliens."

Wir schlendern gemütlich durch den Umberto Corso und  lassen wir uns von der lebhaften Atmosphäre mitreißen und genießen das bunte Treiben der Einheimischen und Touristen gleichermaßen. Die Straße ist ein Schaufenster für das lebendige Leben in Taormina, und es gibt keinen besseren Ort, um das pulsierende Herz dieser Stadt zu spüren.

Der Umberto Corso ist keine einfache Straße - er ist vielmehr das Herzstück von Taormina, gesäumt von eleganten Geschäften, gemütlichen Cafés und charmanten Boutiquen. Doch warum gibt es eigentlich so viele Straßen namens Umberto Corso in Italien? Die Erklärung liegt in der Geschichte: Umberto I. war von 1878 bis 1900 König von Italien und genoss eine große Beliebtheit unter den Italienern. Als Zeichen der Wertschätzung wurden zahlreiche Straßen im ganzen Land nach ihm benannt, darunter auch dieser beliebte Boulevard in Taormina.

Unser Spaziergang führt uns schließlich zum wohl berühmtesten Wahrzeichen von Taormina: dem antiken Theater. Dieses beeindruckende Relikt aus der griechischen Antike thront majestätisch über der Stadt und bietet einen atemberaubenden Blick auf den Ätna und das azurblaue Mittelmeer.

Das antike Theater von Taormina ist nicht nur ein archäologisches Juwel, sondern auch ein Ort von unglaublicher Schönheit und kultureller Bedeutung. Hier können Besucher in die faszinierende Geschichte Siziliens eintauchen und sich vorstellen, wie einst die antiken Griechen und Römer in diesem beeindruckenden Amphitheater saßen und die Aufführungen bewunderten.

 

Nach unserem Besuch im antiken Theater lassen wir den Tag gemütlich in einem der charmanten Cafés am Umberto Corso ausklingen, wo wir bei einem erfrischenden Getränk die Eindrücke des Tages Revue passieren lassen. Taormina war zweifellos ein Highlight unserer Reise und sollte bei einer Sizilienreise definitiv auf der Liste stehen.

 

"Genussvolles Reisen: Cafés in erster Reihe und Restaurants in versteckten Seitengassen"

Cafés: Die erste Reihe des Stadtlebens

Ein Café in der ersten Reihe zu wählen, ist wie ein Ticket für eine exklusive Vorstellung des Stadtlebens. Hier sitzt man in der ersten Reihe, um das pulsierende Herz der Stadt zu beobachten. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee mischt sich mit dem Klappern von Geschirr und dem Gemurmel der Passanten. Dies ist der Ort, an dem man die Energie der Stadt aufsaugen kann, während man sich mit einem köstlichen Getränk verwöhnt.

Restaurant in Seitengassen: Wo Genuss und Entdeckung Hand in Hand gehen

 

Während Cafés in erster Reihe die perfekte Kulisse für entspannte Stunden bieten, laden die versteckten Restaurants in den Seitengassen zu kulinarischen Abenteuern ein. Abseits der ausgetretenen Pfade und fernab vom Trubel der Hauptstraßen verbergen sich oft kleine Restaurants, die wahre gastronomische Schätze beherbergen.

Ein Spaziergang durch die Seitengassen einer Stadt kann zu unerwarteten Entdeckungen führen, und ein Besuch in einem dieser versteckten Restaurants ist wie eine Reise in eine andere Welt. Hier kann man traditionelle Gerichte probieren, die von lokalen Zutaten und kulinarischen Traditionen inspiriert sind, und neue Geschmacksrichtungen und Aromen entdecken, die man sonst vielleicht nie erlebt hätte.

Tipps:

 

  • Erkunden Sie die Umgebung und lassen Sie sich von Ihrer Neugier leiten. 
  • Probieren Sie lokale Spezialitäten und lassen Sie sich von den Empfehlungen der Einheimischen inspirieren. Sie kennen die besten Orte, um authentische Küche zu genießen.
  • Nehmen Sie sich Zeit, um das Essen zu genießen und die Atmosphäre zu erleben. Das Reisen geht nicht nur darum, von einem Ort zum anderen zu hetzen, sondern auch darum, die kleinen Freuden des Lebens zu genießen und neue Eindrücke zu sammeln. 

 

Barocke Déjà-vus: Ein Abenteuer durch Siziliens "Corso, Piazza, Duomo" Dreisatz

Noto, Ragusa und Modica - sie alle haben ihre eigenen einzigartigen Reize, aber seien wir ehrlich, sie könnten fast als Drillinge durchgehen, zumindest in Bezug auf ihre touristischen Attraktionen.

Jede Stadt präsentiert stolz ihren eigenen Corso, Piazza und Duomo - wie ein Barock-Bingo, bei dem man gewinnt, wenn man alle drei trifft. Und natürlich dürfen wir die endlosen Stufen nicht vergessen, die uns ein großartiges Training für die Beine bieten, während wir uns auf den Weg zu jeder Sehenswürdigkeit machen.

Entlang der Corso und Piazze erstrecken sich endlose Reihen von Souvenirläden, die scheinbar alle denselben Krimskrams verkaufen. Ob Sie nun eine Miniatur-Duomo-Tasse oder eine "I climbed all the steps" T-Shirt suchen, Sie werden hier garantiert fündig. Einzigartigkeit? Nun ja, nicht unbedingt.

Im Rückblick fühlt es sich fast so an, als hätte man eine Art Barock-Achterbahn erlebt - aufregend, aber auch ein bisschen repetitiv. Vielleicht wäre es klüger gewesen, nur eine oder zwei Städte zu besuchen, um die volle Barock-Erfahrung ohne das Gefühl von Groundhog Day (...und täglich grüßt das Murmeltier)  zu genießen.

Trotz der leicht ironischen Note bleibt die Schönheit und der historische Reichtum jeder Barockstadt unbestreitbar. Vielleicht sollten wir das nächste Mal einfach eine Münze werfen, um zu entscheiden, welche Stadt unser nächstes "Corso, Piazza, Duomo" Abenteuer sein wird. Oder wir machen einfach eine neue Tour: "Sizilien abseits der ausgetretenen Pfade: Die geheimen Schätze der Barockstädte". 

Unvorhergesehene Wendungen auf unserem sizilianischen Roadtrip: Von Aci Castello nach Agrigento

Nachdem wir vier Tage lang in Aci Castello verbracht haben, standen wir heute vor der Weiterreise nach Agrigento im Süden der Insel. Normalerweise sind vier Übernachtungen für einen Roadtrip, wie wir ihn bisher gemacht haben, eher untypisch. Doch im Nachhinein betrachtet, waren diese Tage eine angenehme Abwechslung und hatten durchaus ihre Vorteile.

Genussvolles Reisen: Vor- und Nachteile von häufigem Hotelwechsel

Vorteile:

1.        Abwechslungsreiche Erfahrungen: Durch häufige Hotelwechsel erlebt man verschiedene Unterkünfte und Orte, was zu vielfältigen Reiseerlebnissen führt.

2.       Flexibilität: Ein Roadtrip mit vielen Zwischenstopps ermöglicht es, spontan die Route anzupassen und neue Orte zu entdecken.

3.       Erkundungstiefe: Durch das Erreichen verschiedener Orte kann man tiefer in die lokale Kultur eintauchen und ein umfassenderes Verständnis der Region entwickeln.

4.       Adrenalin und Spannung: Das Gefühl des Unterwegsseins und die ständige Bewegung können einen Hauch von Abenteuer und Aufregung in die Reise bringen.

Nachteile:

 

1.        Zeitaufwand: Der Prozess des Suchens, Eincheckens, Auspackens und Einpackens in jedem neuen Hotel kann viel Zeit in Anspruch nehmen und die Reise verlangsamen.

2.       Stress und Müdigkeit: Häufige Hotelwechsel können zu Stress und Müdigkeit führen, insbesondere wenn sie mit langen Fahrten verbunden sind.

3.       Kosten: Die Kosten für die Unterkunft können sich summieren, insbesondere wenn man in touristischen Gegenden unterwegs ist und kurzfristig buchen muss.

4.       Unvorhergesehene Probleme: Jeder Hotelwechsel birgt das Risiko von unvorhergesehenen Problemen wie verspäteten Check-Ins, überbuchten Hotels oder unzureichender Sauberkeit.

Unsere Weiterreise wurde von einem plötzlichen Umschwung begleitet: Ich fühlte mich krank. Während wir an der Flughafenausfahrt vorbeifuhren, überkam mich der Gedanke, wie schön es wäre, jetzt einfach nach Hause zu fliegen. Doch wir hatten noch vier Tage vor uns.

Der Gedanke, krank zu sein, während man in einem fremden Land unterwegs ist, kann beängstigend sein. Doch wir entschieden uns, die Situation anzunehmen und das Beste daraus zu machen.

Nach einer ruhigen Fahrt erreichten wir gegen Mittag das Tal der Tempel, ein UNESCO-Weltkulturerbe und eine der bedeutendsten archäologischen Stätten Siziliens. Das Tal erstreckt sich majestätisch über eine weite Landschaft und beherbergt eine Vielzahl von gut erhaltenen antiken Tempeln und Ruinen aus der griechischen Zeit.

 

Doch für mich, aufgrund meiner schlechten Konstitution, schien es unmöglich, das gesamte Gelände zu bewältigen.

Als wir am Eingang ankamen, wurde uns jedoch eine wundervolle Geste der Freundlichkeit entgegengebracht. Das Personal war unglaublich nett und einfühlsam und erlaubte uns, das weitläufige Gelände durch einen Seiteneingang zu betreten. So konnten wir zumindest die größten Relikte und Säulen des Tals besichtigen, ohne dass ich mich überfordert fühlte.

Als wir das Tal betraten, fühlte es sich an, als würden wir in eine andere Ära eintauchen. Die imposanten Säulen der Tempel ragten stolz in den Himmel und erzählten Geschichten von einer vergangenen Zivilisation, die hier einst blühte. Wir schlenderten durch die beeindruckenden Ruinen des Tempels von Concordia, des Tempels des Herakles und vieler anderer, und waren fasziniert von der handwerklichen Kunst und dem architektonischen Können, die diese antiken Strukturen verkörpern.

Während wir zwischen den antiken Säulen wandelten, stellte ich mir vor wie beeindruckend das Tal bei Sonnenuntergang sein müsste, wenn die goldenen Strahlen das antike Land in ein magisches Licht tauchen und die Ruinen in ein warmes Glühen hüllen. 

Diese unerwartete Herausforderung hat uns gezeigt, dass Reisen nicht immer reibungslos verläuft, aber dass wir auch in schwierigen Momenten zusammenhalten und das Beste aus der Situation machen können. 

"Scala dei Turchi: Verpasste Gelegenheiten und unerwartete Entdeckungen"

Unsere Reise führte uns weiter zur Scala dei Turchi, einer einzigartigen Felsformation an der Küste von Realmonte. Die Fahrt dauerte etwa 20 bis 30 Minuten, und als wir uns der Scala dei Turchi näherten, machte sich die Hitze des Tages bemerkbar. Die Sonne brannte auf unsere Köpfe, und ich spürte die Erschöpfung meiner Reise. Als wir ankamen, waren viele Autos geparkt, und es schien, als müssten wir zu Fuß weitergehen. Doch ich hatte wenig Lust, einen steilen Fußweg zur Küste hinabzusteigen, und ein Bad im Mittelmeer erschien mir bei meinem Zustand nicht gerade verlockend.

Entschlossen, eine Alternative zu finden, folgten wir einer Straße Richtung Wasser und landeten schließlich an einem Strand. Zwar gab es keine weißen Felsen der Scala dei Turchi zu sehen, aber dafür entdeckten wir ein charmantes Restaurant, das uns mit köstlichen Speisen erwartete.

Ich entschied mich für eine Portion der hausgemachten Spaghetti, und was soll ich sagen - sie waren die besten, die ich je gegessen hatte! Der Geschmack der frischen Tomatensoße und der würzigen Kräuter war ein wahrer Genuss und trug dazu bei, meinen müden Körper zu beleben.

Obwohl wir nicht die Felsen der Scala dei Turchi erkundeten, war dieser unerwartete Zwischenstopp dennoch ein Highlight unserer Reise. Manchmal sind es die ungeplanten Momente, die uns die schönsten Erinnerungen schenken und uns daran erinnern, die kleinen Freuden des Lebens zu schätzen.

Eine Hommage an zwei kulinarische Schätze Siziliens: Spaghetti alla Norma und Pizza alla Norma

Diese beiden Gerichte sind nicht nur einfach Speisen, sondern wahre Symbole der sizilianischen Küche, die mit ihrer köstlichen Einfachheit und ihrem reichen Geschmack die Herzen und Gaumen erobern.

Beginnen wir mit den Spaghetti alla Norma. Diese klassische Pasta-Kreation stammt aus der Stadt Catania und ist benannt nach der berühmten Oper "Norma" von Vincenzo Bellini, einem Sohn der Region. Die Kombination aus zarten Spaghetti, frischen Tomaten, Auberginen, Basilikum und geriebenem Ricotta Salata-Käse ergibt ein Geschmackserlebnis, das sowohl erdig als auch erfrischend ist. Die Aromen vereinen sich zu einer harmonischen Melodie, die jeden Bissen zu einem Fest für die Sinne macht.

Und dann haben wir die Pizza alla Norma, eine würdige Variante des klassischen italienischen Gerichts. Diese Pizza ist eine Hommage an die gleichen Aromen wie ihre pastöse Namensvetterin und kombiniert einen knusprigen Teigboden mit einer großzügigen Schicht aus Tomatensauce, gebackenen Auberginen, frischem Basilikum und natürlich dem unverzichtbaren Ricotta Salata-Käse. Jeder Bissen ist eine Explosion des Geschmacks, eine Huldigung an die reiche kulinarische Tradition Siziliens.

Ein unerwartetes "Luxus-Krankenlager": Villa la Lumina im Tal der Tempel

Danach möchte ich eigentlich nur mehr ins Hotel, das Gott sei Dank nicht weit entfernt ist und als wir endlich ankommen, fühle ich eine Welle der Erleichterung über mich kommen. Das Hotel erwartet uns mit seinem einladenden Ambiente und dem Versprechen von Ruhe und Entspannung nach einem ereignisreichen Tag.

Das Hotel Villa la Lumia liegt im Herzen des Parks Valley of the Temples, umgeben von einem blühenden Bio-Zitrushain mit tausendjährigen Olivenbäumen, Eichen und einer üppigen Vegetation.

Die Zimmer, Suiten und Appartements des Hotels sind eine gelungene Mischung aus traditioneller sizilianischer Architektur und modernem Komfort. Teilweise originalgetreu restauriert und eingerichtet, strahlen sie einen einzigartigen Charme aus.

Der Ausblick auf das gesamte Tal der Tempel war atemberaubend, und die friedliche Atmosphäre des Ortes war wie Balsam für die Seele.

Von der Terrasse aus konnte ich den Blick über die antiken Ruinen schweifen lassen und die Geschichte, die diesen Ort durchdringt, auf mich wirken lassen. Es mag seltsam klingen, aber ich muss zugeben, es gibt wahrlich schlimmere Orte, um krank zu sein.

Ein ungeplanter Kurswechsel: Auf nach Cefalù!

Der nächste Morgen brach an, wir hatten wunderbar geschlafen, und das Frühstück war hervorragend. Das Buffet war sehr abwechslungsreich, mit einer Fülle von frischem Obst und einer Vielfalt, die weit über die übliche Auswahl hinausging. Obwohl ich mich gesundheitlich nicht unbedingt besser fühlte, war es auch nicht schlechter geworden. Nach einer kurzen Beratung beschlossen wir, unseren ursprünglichen Plan, nach Palermo zu fahren, zu verwerfen und stattdessen direkt nach Cefalù weiterzufahren, wo wir bereits für die nächsten zwei Tage ein Hotel gebucht hatten.

Die Fahrt nach Cefalù war eine malerische Reise durch die Landschaft Siziliens, vorbei an grünen Hügeln und kleinen Dörfern, die in der Morgensonne glänzten. 

Das Beste kommt zum Schluss: Cefalù

Wer hätte das gedacht? Als wir nach Cefalù kamen, erwarteten wir eine angenehme Zeit, aber was wir erlebten, übertraf unsere Erwartungen bei Weitem. Cefalù, eine kleine Küstenstadt auf Sizilien, erwies sich als wahres Juwel mit all seinen Facetten.

Schon bei unserer Ankunft wurden wir von der Schönheit des Ortes verzaubert. Der goldene Sandstrand erstreckte sich entlang der Küste, eingebettet in das azurblaue Wasser des Mittelmeers. Die Promenade lud zum Flanieren ein, gesäumt von charmanten Cafés und Restaurants, die uns mit köstlichen sizilianischen Spezialitäten verwöhnten.

Doch das war erst der Anfang. Die verwinkelten Gassen der Altstadt führten uns durch ein Labyrinth aus Geschichte und Kultur. Jede Ecke offenbarte ein neues architektonisches Juwel, von antiken Kirchen bis hin zu malerischen Plätzen, die zum Verweilen einluden.

Ein absolutes Glanzlicht war der Besuch der imposanten Kathedrale von Cefalù, deren majestätische Fassade und kunstvolle Mosaiken uns in Staunen versetzten.

Und dann die Burg! Ein imposantes Überbleibsel aus längst vergangenen Zeiten, das hoch über der Stadt thront.

Abends bummelten wir entlang der Uferpromenade, wo sich das Leben der Stadt in all seiner Lebendigkeit zeigte. Wir probierten lokale Delikatessen, schlenderten an den Souvenirständen vorbei und ließen uns von der fröhlichen Atmosphäre mitreißen.

"Castelbuono: Nicht geplant, aber unvergesslich - Eine unerwartete Entdeckung."

Nach einem Frühstück mit dieser wunderbaren Aussicht fühlte ich mich endlich wieder fit genug für ein kleines Abenteuer. Also beschlossen wir spontan, eine Fahrt nach Castelbuono zu machen, einem Bergdorf etwa 30 Kilometer von Cefalù entfernt.

Zuerst folgten wir eine Weile der malerischen Küstenlinie, dann unter der Autobahnbrücke hindurch ging es dann hinauf in die Berge. Die Landschaft verwandelte sich vor unseren Augen, und plötzlich fanden wir uns umgeben von üppigen grünen Hügeln

In Castelbuono offenbart sich ein Stück authentisches Sizilien. Während wir durch die malerischen Gassen schlenderten, sahen wir viele Einheimische, die in den gemütlichen Cafés verweilten. Am Straßenrand saßen alte Männer, die sich in angeregte Gespräche vertieften. Es war ein Anblick, der das traditionelle Leben der Stadt widerspiegelte.

Viele Einwohner von Castelbuono besuchten den Gottesdienst, und wir beschlossen, uns ihnen anzuschließen. Die Atmosphäre in der alten Kirche war bewegend, und als die Gläubigen mit voller Hingabe sangen, spürten wir die tiefe Verbundenheit zur religiösen Tradition Siziliens.

Die Hauptattraktion von Castelbuono ist zweifellos die imposante mittelalterliche Burg, die hoch über der Stadt thront und einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft bietet. Diese beeindruckende Festung ist nicht nur ein historisches Wahrzeichen, sondern auch ein Symbol für die reiche Vergangenheit der Region.

Wir schlenderten durch die Straßen, probierten lokale Köstlichkeiten und genossen die entspannte Atmosphäre des Dorfes. 

Hotel KALURA, Cefalù

Das Hotel Kalura trug ebenfalls zu unserem unvergesslichen Aufenthalt bei. Obwohl wir normalerweise nicht besonders von dieser Art von Hotels angetan sind, hat uns dieses mit seiner Lage in einer zauberhaften Bucht und dem sensationellen Ausblick auf das türkisfarbene Meer recht gut gefallen. Über Stufen erreichten wir die malerische Badebucht, die zum Entspannen einlud. 

FAZIT:

Nun, unsere Sizilienreise war eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die uns von den historischen Wundern von Syrakus und Agrigento zu den himmlischen Stränden von Cefalù führte - und zwischendurch auch mal in unser Hotelzimmer, während ich gegen eine mysteriöse Krankheit kämpfte. 

 

Taormina, Castelmola und Castelbuono waren wie eine Szene aus einem italienischen Märchen, mit ihren engen Gassen und atemberaubenden Ausblicken - auch wenn die Parkplatzsuche mich manchmal ins Schwitzen brachte.

 

Der Ätna, dieser große Vulkan, sah uns an, als wollte er sagen: "Na, bereit für ein heißes Abenteuer?" Doch es war weder ein Abenteuer noch heiß. Ja, wir hatten uns wohl ein wenig überschätzt und vergessen, dass es am Ätna ziemlich kalt sein kann. 

 

In Noto, Ragusa und Modica haben wir nicht nur die barocken Schätze bewundert, sondern auch unser tägliches Sportprogramm absolviert - dank der gefühlt siebzehntausend Stufen

 

Trotz aller Herausforderungen war unsere Reise eine unvergessliche Erfahrung, die uns mit Lachen, Erstaunen und einer Fülle von unvergesslichen Erinnerungen beschenkt hat. Und, wenn man am Ende des Tages nicht darüber lachen kann, dann hat man wahrscheinlich nicht genug Marsala getrunken.

Sizilien mag in 8 Tagen unmöglich erscheinen, aber es ist definitiv ein Grund, wiederzukommen.