Es ist Sonntag der 11. Juni 2023 und heute verabschieden wir uns von San Sebastian Richtung Santiago de Compostela.

Der Jakobsweg, auch bekannt als Camino de Santiago, ist ein bedeutender Pilgerweg, der sich über verschiedene Routen erstreckt und nach Santiago de Compostela in Spanien führt. Pilger aus der ganzen Welt machen sich auf diese spirituelle Reise, um die Kathedrale von Santiago de Compostela zu besuchen, in der sich angeblich das Grab des Apostels Jakobus befindet. 

Nachdem wir uns bereits in der Region befinden, möchten wir das Kloster Santo Domingo de Silos als erste Station besuchen. Das Benediktinerkloster ist berühmt für seine gregorianischen Gesänge und die atemberaubende romanische Architektur. Hier können wir die spirituelle Atmosphäre genießen und den Gesängen der Mönche lauschen.

Hauptattraktion im Kloster ist der Kreuzgang. Mit seinen eleganten Säulen, kunstvollen Kapitellen und einem friedlichen Garten in der Mitte lädt der Kreuzgang zu einer meditativen Atmosphäre ein und ist ein Ort der Ruhe und Einkehr.

Jeden Abend zur Vesper versammeln sich die Mönche im Kloster Santo Domingo de Silos, um ihre gregorianischen Gesänge anzustimmen. Mit ihren harmonischen Stimmen füllen sie den Raum mit einer spirituellen Intensität, die sowohl faszinierend als auch berührend ist.

In den 1970er Jahren gelang es den gregorianischen Gesängen der Mönche aus dem Kloster Santo Domingo de Silos sogar, in die Hitparaden zu gelangen.

Obwohl Burgos eigentlich nur als kurzer Zwischenstopp gedacht war, um einen flüchtigen Blick in die Kirche zu werfen, wurden wir von der Größe und der beeindruckenden Einrichtung der Kirche völlig fasziniert. Die Pracht und Schönheit des Innenraums hielten uns zwei Stunden lang in ihren Bann. Doch nicht nur die Kirche, sondern auch der gesamte Ort Burgos erwies sich als wunderschön und bot uns eine charmante Kulisse zum Erkunden und Verweilen.

Es ist bereits 20.30 Uhr als wir in Santiago de Compostela eintreffen und als wir endlich einen Parkplatz und die Kirche gefunden haben, ist die Kirche bereits geschlossen. Es reicht nur mehr für eine Selfie vor der Kirche.

Wir haben  auf einem Parkplatz übernachtet und wollen am nächsten Morgen die Stadt erkunden und die Heilige Messe besuchen. Santiago de Compostela ist leider von Touristenmassen überfüllt, was die Atmosphäre und den Genuss der Stadt etwas beeinträchtigt. Zudem sorgt das schlechte Wetter für eine eher trübe Stimmung.

Die Messe in Santiago de Compostela war von vielen Menschen besucht, aber leider fühlte es sich für mich eher wie eine überfüllte Veranstaltung an, bei der die spirituelle Atmosphäre verloren ging. Der intensive Geruch von Weihrauch konnte die Tatsache nicht überdecken, dass die Messe eher von der Masse und weniger von einer tiefen spirituellen Verbundenheit geprägt war.