Von Kaunos fahren wir nach Ölüdeniz - endlich!
Es ist 17.30 Uhr und Hunderte von Badegästen verlassen gerade den Strand. Unzählige Busse und Taxis warten auf die zahlreiche Kundschaft und der Himmel ist voller Paragleiter, die alle paar Minuten auf dem Strand landen. Wir kämpfen uns durch, keine Bange, der Campingplatz, auf den wir wollen, ist auf der anderen Seite der Lagune, aber bald stehen wir vor dem Schranken eines riesigen Parkplatzes. Hier ist erst einmal Stopp - man sagt uns, dass hier ab 20.00 Uhr geschlossen wird und eine Übernachtung mit dem Campingmobil nicht möglich ist. Von einem Campingplatz hier in der Gegend weiß man nichts.
Wir erfahren, dass aus dem Campingplatz von früher ein Hotel mit Beachclub geworden ist. Auch hier ist eine Übernachtung mit dem Camper nicht möglich.
Ein freundliches junges Ehepaar rät uns Richtung Kabak zu fahren, dort gibt es vielleicht einen Campingplatz bzw. schöne Stellen zum Übernachten. Wir machen uns auf den Weg, denn hier bleiben wollen wir sowieso nicht.
Die Fahrt nach Kabak erweist sich als mehr als abenteuerlich - ich würde sagen Amalfiküste hoch zehn - die Straße geht in engen Serpentinen steil bergauf und man fährt immer direkt am Abgrund und ich muss die ganze Zeit daran denken, dass wir hier auch wieder zurück müssen.
Bei einem kleinen Restaurant machen wir kurz eine Teepause und erfahren, dass es a) hier wirklich nicht mehr weiter geht, wir also in jedem Fall auf dieser Straße zurück müssen und b) es lediglich für Zelte einen Campingplatz gibt. Wir könnten uns natürlich überall hinstellen können, wo es möglich ist, aber entweder ist es schief oder wir stehen so nahe am Abgrund, dass ich mich nicht wohl fühle. Strände bzw. schöne Buchten gibt es zwar, aber man muss hinuntergehen bzw. hinunterklettern.
Für Gerhard kommt das alles nicht in Frage und so wenden wir und fahren die ganze Strecke wieder zurück. Ich bin dann auch wirklich froh, als wir wieder heil zurück in Ölüdeniz sind.
Beim Rückweg sehen wir einen schönen Strandabschnitt, aber der gehört zu einer großen Hotelanlage und danach kommt nochmals ein öffentlicher Teil, aber auch hier kommt man nur über den Parkplatz rein und der wird ab 20.00 Uhr geschlossen.
Es bleibt uns nichts anderes übrig als heute auf einem ganz normalen Parkplatz zu übernachten!
Nachdem wir dann endlich am Strand waren und uns dort auch geduscht haben, gehen wir in die Stadt, was soll´s, schließlich haben wir Hunger.
Erst jetzt wird uns das Ausmaß der Kommerzialisierung bewusst. Unzählige Restaurants, Geschäfte säumen die Straßen und das Angebot ist ganz auf Engländer, die hier in der Überzahl sind, abgestimmt. Es gibt keinen Çay, sondern English Tea und Englisch Breakfast und Hamburger. Dazwischen werben bunte Stände für Bootstouren, Partyschiffe oder Paragleiten. Wir mieten uns für den nächsten Tag ein Motorboot und wollen damit zum Butterfly-Beach.
Dienstag,7. Juni 2022
Wir haben gestern noch zu einem anderen Parkplatz gewechselt, hier waren wir zumindest alleine und der Parkplatzwächter erlaubte uns das WC und die Dusche zu benutzen.
Nachdem ich meine Büroarbeit erledigt habe, geht es mit dem Motorboot Richtung Butterfly-Beach. Diese Bucht kann man nur mit dem Boot erreichen. Trotzdem sind auch hier relativ viele Leute.
Dort irgendwo da oben sind wir gestern mit dem Auto gefahren.
Wir machen noch bei einigen anderen Traumbadebuchten Halt.
Noch kurz Mittagessen und dann nichts wie weg. Ölüdeniz du siehst uns nie wieder!