1. Tag 25.Mai/26.Mai 2022
Am Mittwoch, 25.5.2022 um 21.00 geht es los. Wir haben uns für die Route über Ungarn-Serbien-Bulgarien entschieden.
Kurz vor St. Pölten schlafe ich bereits und als ich am nächsten Morgen aufwache, sind wir schon in der Nähe der ungarisch-serbischen Grenze.
Nach einer "Katzenwäsche" geht es weiter Richtung Grenze.
Dort heißt es vorerst einmal anstellen. Nach 2 Stunden passieren wir die Grenze.
In Serbien kommen wir gut voran, die Autobahnen sind zum Großteil gut ausgebaut und wir haben uns inzwischen an das Fahrzeug und die Reisegeschwindigkeit von ca. 90 km/h gewöhnt.
In Belgrad überqueren wir die Donau.
Ab Nis haben wir die Autobahn für uns alleine, es ist wenig Verkehr und bis jetzt haben wir kein einziges Wohnmobil gesehen.
Gegen 20.00 Uhr erreichen wir die bulgarische Grenze, wir fahren noch bis kurz nach Sofia und übernachten auf einem LKW-Parkplatz.
2. Tag, 27.5.2022
Noch 300 km bis zur türkischen Grenze.
Gut, dass wir gestern Nacht nicht mehr weitergefahren sind, die Autobahn nach Sofia bis zur türkischen Grenze ist in sehr schlechtem Zustand.
Gut ausgeschlafen und gut gelaunt freuen wir uns auf die Türkei.
Geschafft!
Jetzt erst einmal:
- eine SIM-Karte kaufen, damit wir wieder online sind
- HG-Plakette für die Autobahnmaut besorgen, diese Plakette lädt man mit einen Guthaben auf und klebt sie auf die Autoscheibe, von dort wird die Autobahngebühr abgebucht.
- Bargeld abheben
- die Moschee in Edirne besichtigen
- einen Campingplatz suchen
Bei der Passkontrolle werden wir gleich durchgewunken (seit 2019 braucht man als Österreicher kein VISUM mehr). Wir besorgen noch schnell die SIM-Karte und das Bargeld und dann geht es zur letzten Station, der Fahrzeugkontrolle.
Wir müssen uns anstellen und natürlich stehen wir wieder einmal in der langsamsten Schlange. Ein Auto noch vor uns, dann endlich .....
... oh, nein das Auto springt nicht an, kein "Mucks", was ist los! Ich will schon aus dem Auto aussteigen und dann plötzlich springt er doch an. Bei der Fahrzeugkontrolle sagt man uns, dass wir zum Schalter Nr. 33 am anderen Ende des Grenzüberganges fahren müssen und uns dort melden sollen. Warum das? Wegen unserer Autopanne? Wird jetzt unser Auto durchsucht. Keine Ahnung! Wir fahren quer über den Grenzübergang und halten vor dem Schalter 33 - ich will noch sagen, nicht Auto abstellen, aber zu spät, und tatsächlich das Auto springt wieder nicht an. Ich steige aus und gehe zum Schalter 33, er ist nicht zu übersehen, denn davor ist eine riesige Menschenmenge. Schnell wird klar, es wird hier kontrolliert, ob, wir eine gültige KFZ-Versicherung haben. Gut, das ist keine Problem, eine grüne Versicherungskarte haben wir mit.
Während ich in der Wartschlange stehe und sehe, wie Gerhard die Motorhaube geöffnet hat und dort zugange ist, gehen mir 1000 Gedanken durch den Kopf. Wie kommen wir hier wieder weg, ist es die Batterie, oder der Starter oder gar der Motor, ist das schon das Ende der Reise, war es leichtsinnig, mit einen so alten Fahrzeug so weit zu fahren. Leider geht beim Schalter nichts weiter, ganz vorne stehen drei türkische Männer und diskutieren schon mindestens 20 Minuten mit dem Beamten.
Immer wieder blicke ich auf das Auto, Gerhard schließt die Motorhaube, steigt ein und ja, das Auto springt an. Er kommt zu mir her und gibt Entwarnung, Durch die schlechten Straßenverhältnisse in Bulgarien hat sich offensichtlich der Kontakt zur Batterie gelockert. Jetzt müsste wieder alles passen. Gott sei Dank!
Endlich komme ich an die Reihe und nach einiger Zeit sagt mir der Beamte, dass ich keine gültige Versicherung habe, zuerst will ich es nicht glauben, aber dann sehe ich selber, dass auf der Grünen Versicherungskarte die Türkei durchgestrichen ist.
Wir müssen zu einem anderen Schalter, dort wieder anstehen und eine türkischen Versicherung um € 97,-- abschließen, dann zurück zum anderen Schalter, wieder anstellen und dann erhalten wir ein gestempeltes Formular, dann wieder zurück zur Fahrzeugkontrolle und dann endlich können wir die Grenze verlassen.
EDIRNE
Schon aus der Ferne sind die vier, über 70 Meter höhen Minarette der Selimiye-Moschee zu sehen. Die im Stadtzentrum gelegene Moschee gilt als Wahrzeichen von Edirne.
Jetzt wollen wir nur noch zum Campingplatz - es war irgendwie anstrengend heute!
Wir finden ihn auch gleich aber wir stehen vor geschlossenen Türen. Alles schaut verlassen und verwahrlost aus, hier war schon lange niemand mehr. Es gibt noch zwei weitere Campingplätze - wir rufen aber lieber vorher an. Alle geschlossen, Kein Wunder, zwei Jahre Pandemie, wenige ausländische Touristen, ich hoffe, es ist nicht überall in der Türkei so.
Schließlich finden wir dann doch noch einen recht passablen Übernachtungsplatz. Er liegt in einem Freizeitgelände. Erinnert mich direkt an den Englischen Garten in München.
Gott Sei Dank sind wir unabhängig, wir haben Strom dank Solaranlage am Dach, wir haben Internet, sogar einen Fernseher und eine Dusche. (hätte im Leben nie gedacht, dass ich diese Dusche wirklich einmal benutzen werde).